Das Cologne Center for eHumanities

Das CCeH wurde 2009 als Kompetenzzentrum der Philosophischen Fakultät an der Universität zu Köln gegründet, um den Herausforderungen des digitalen Wandels zu begegnen und Fachwissenschaftler:innen als zentrale Anlaufstelle bei der Beantragung und Durchführung digital-geisteswissenschaftlicher Projektvorhaben zu dienen. In dieser Hinsicht ist das CCeH sowohl beratend tätig als auch an der Umsetzung von Projekten beteiligt, die materiell und konzeptionell eine große Bandbreite geisteswissenschaftlicher Forschung abdecken.

Seit 2015 ist darüber hinaus die Zentrale Koordinierungsstelle Digital Humanities der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste (AWK) am CCeH angesiedelt, beruhend auf einer 2011 begonnenen Zusammenarbeit. In dieser Funktion übernimmt das CCeH umfassende Beratungs- und Betreuungsaufgaben für die Akademie und ihre Projekte und beteiligt sich überregional an der Entwicklung nachhaltiger Konzepte, beispielsweise im Rahmen der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI).

Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht die Konzeption und Durchführung von Kooperationsprojekten. Das Portfolio gibt Auskunft über vergangene und laufende Projekte, an denen wir als CCeH beteiligt waren und sind.

„Yet, isn’t it true that all new ideas arise out of a milieu when ripe, rather than from any one individual?“1

Dieses Zitat von Roberto Busa, einem der bekanntesten Pioniere des Humanities Computing, verdeutlicht, wie sehr die Entwicklungen des Fachbereichs schon immer von gemeinschaftlichen Anstrengungen geprägt waren. Am CCeH haben wir die Erfahrung gemacht, dass der Einsatz von rechnergestützten Methoden und Verfahren in den Geisteswissenschaften vor allen Dingen dann gewinnbringend ist, wenn er von einem kollaborativen Arbeitsumfeld begleitet wird. In den Digital Humanities wird dies gemeinhin oft sogar als Voraussetzung formuliert.2 Dabei geht es nicht nur um die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachkulturen, also um eine gemeinsame Verständigungsgrundlage, sondern auch und insbesondere um die Ausbildung tatsächlich interdisziplinärer Kompetenzen, die an der Universität zu Köln in den Studiengängen des IDH bereits an die nächste Generation vermittelt werden und am CCeH über die verschiedenen Projektkooperationen in die Fachwissenschaften hineinwirken.

Der Kölner DH-Kosmos verläuft über mehrere Institutionen hinweg, was sich in der Praxis allerdings durch eine räumliche und personelle Nähe (Büro an Büro) weit weniger entzerrt darstellt. Während das IDH als Institut für Digital Humanities die Lehrstühle für Historisch-Kulturwissenschaftliche Informationsverarbeitung und für Sprachliche Informationsverarbeitung sowie eine Juniorprofessur für Digital Humanities beheimatet (und auf eine lange Institutsgeschichte zurückblicken kann, die ihren Ursprung in den 1990ern hat), steht das DCH als Data Center for the Humanities allen Mitgliedern der Philosophischen Fakultät als Beratungsinstanz für Fragen des Forschungsdatenmanagements (FDM)3 zur Seite. Das CCeH konzentriert sich als Kompetenzzentrum auf die Durchführung von Drittmittelprojekten. Somit ergänzen sich die verschiedenen Akteure und formen das fächerübergreifende Spektrum, das es für die erfolgreiche Ausgestaltung von DH-Aktivitäten bedarf.


  1. Roberto Busa, “The Annals of Humanities Computing: The Index Thomisticus,” in: Computers and the Humanities 14 (1980), S. 83–90, hier S. 64, DOI: 10.1007/BF02403798. ↩︎
  2. Siehe als Auswahl Willard McCarty und Marilyn Deegan (Hgg.), Collaborative Research in the Digital Humanities, Farnham: Ashgate, 2012, DOI: 10.4324/9781315572659; sowie Urszula Pawlicka-Deger und Christopher Thomson (Hgg.), Digital Humanities and Laboratories: Perspectives on Knowledge, Infrastructure and Culture, London: Routledge, 2023, DOI: 10.4324/9781003185932. ↩︎
  3. Hiermit ist die nachhaltige Sicherung, Dokumentation, Verfügbarmachung und Präsentation von Forschungsdaten und -ergebnissen gemeint. Weitere Informationen finden sich auf der Seite des DCH sowie auf https://forschungsdaten.info/ und im Kontext der NFDI, wo in Bezug auf die Geisteswissenschaften die Konsortien NFDI4Culture, Text+, NFDI4Memory und NFDI4Objects relevant sind. ↩︎