Der Rigveda wird bald Vedaweb

Der Rigveda, im altindischen Sanskrit verfasst, stellt eines der zentralen, wenn nicht das wichtigste, Datenkorpus der Indogermanistik bzw. Historisch-Vergleichenden Sprachwissenschaft dar. Dieses Korpus zeichnet sich sowohl durch seine große Zeittiefe – die ältesten Schichten stammen aus dem späten zweiten Jahrtausend vor Christus – als auch durch seinen großen Umfang aus.

Das Vedaweb-Projekt hat zum Ziel, eine virtuelle Forschungsumgebung zu entwickeln, in der der Rigveda vollständig digital sowie in linguistisch vorannotierter Weise zugänglich gemacht und der Forschungsgemeinschaft zur Weiterbearbeitung und Analyse zur Verfügung gestellt wird. Eine Besonderheit bildet dabei die Verknüpfung jedes einzelnen Wortelements mit den Lemmata der in Köln angesiedelten digitalen Sanskritwörterbücher (alte / neue Installation), was den qualitativen Sprung in der linguistischen und kulturwissenschaftlichen Erforschung unterstützt.

Die komplette morphologische Annotation des Rigvedas wird von Prof. Dr. Paul Widmer und Dr. Salvatore Scarlata von der Universität Zürich zur Verfügung gestellt.

Das Projekt wird flankiert von Bestrebungen, digitale Sprachressourcen zu Südasien an der Universität zu Köln neu zusammenzuführen. Unter dem Namen C-SALT (Cologne South Asian Languages and Texts Portal) sollen hier lexikalische Hilfsmittel (wie das Critical Pāli Dictionary) sowie Texte und Korpora versammelt und besser zugänglich gemacht und ggf. mit dem Vedaweb verbunden werden.

Mehrere Einrichtungen der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln sind im Projekt beteiligt: Die Allgemeine Sprachwissenschaft und die Historisch-Vergleichende Sprachwissenschaft sind für die Datenaufbereitung zuständig. Das CCeH übernimmt die TEI-Modellierung des Korpus und verwandter Ressourcen. Die Webapplikation wird von der Sprachliche Informationsverarbeitung entwickelt. Die Archivierung und Nachhaltigkeit der Daten wird schließlich vom Data Center for the Humanities (DCH) gewährleistet.

Projektteam Vedaweb 

(Einrichtungen sind alphabetisch sortiert)

Allgemeine Sprachwissenschaft, Institut für Linguistik

Dr. Uta Reinöl

Felix Rau

Jakob Halfmann

Cologne Center for eHumanities

Prof. Dr. Patrick Sahle

Francisco Mondaca

Data Center for the Humanities

Jonathan Blumtritt

Historisch-Vergleichende Sprachwissenschaft, Institut für Linguistik

PD Dr. Daniel Kölligan

Natalie Korobzow 

Sprachliche Informationsverarbeitung, Institut für Linguistik

Prof. Dr. Jürgen Rolshoven

Claes Neuefeind

Börge Kiss

Laufzeit:

Juli 2017- Juli 2020

vorläufige Projektseite am Institut für Linguistik

Das Projekt Vedaweb wird gefördert von der

‘Digital Editing and Medieval Manuscripts’ – Workshop series in collaboration with Ca’ Foscari, University of Venice

“Digital Editing and Medieval Manuscripts” is a series of three workshops organised by Ca’ Foscari, University of Venice together with the Cologne Center for eHumanities within the ERC StG Project BIFLOW seminar programme “Lingue, saperi e conflitti nell’Italia medievale”. It aims to explore the role of digital technologies in the field of medieval studies and to provide insights into current methodologies and digital tools in scholarly editing. These three workshops will introduce participants to current approaches for editing medieval manuscripts in a digital framework. During the workshops the following topics will be covered: palaeography; codicology; as well as practices and theories of digital editing, including critical apparatus, multilingualism and text-image linking.

Announcement on biflow.hypothesis.org

I: Digital Manuscripts

3 luglio 2017 ore 9:30 – 18:00 Università Ca’ Foscari Venezia, Dipartimento di Studi Umanistici, Palazzo Malcanton Marcorà , Sala Consiglio (“Sala Grande”)

9.30 – 10.00 Welcome Antonio Montefusco, Università Ca’ Foscari Venezia

10.00 – 10.30 Franz Fischer, Cologne Center for eHumanities, Universität zu Köln

“Editing Medieval Texts: Theories, Practices, and Challenges in the Digital Age”

10.30 – 11.00 Paolo Monella, Università di Palermo
“Multi-layer textual representation of pre-modern primary sources”

11.00-11.30 Coffee break

11.30 – 12.00 Marjorie Burghart, Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS)
“Tools and Software for Editing Medieval Texts”

12.00 – 12.30 Discussion

12.30 – 14.00 Lunch Break

14.00 – 18.00 Workshop

Alberto Campagnolo, CLIR/Library of Congress, (video conference)
“Towards a digitization of the materiality of documents”

Tiziana Mancinelli CCeH – Università Ca’ Foscari Venezia

Comitato scientifico: Antonio Montefusco, Tiziana Mancinelli

Comitato organizzatore: Sara Bischetti, Maria Conte, con la gentile collaborazione di Stefano Pezzé, Giulia Zava.

Ciclo di workshop organizzato nell’ambito del progetto BIFLOW

Bilingualism in Florentine and Tuscan Works (ca. 1260 – ca. 1416)

This project has received funding from the European Research Council (ERC) under the European Union’s Horizon 2020 research and innovation programme (grant agreement No 637533).

Luhmann – Theorie als Passion

“Jede Notiz ist nur ein Element, das seine Qualität erst aus dem Netz der Verweisungen und Rückverweisungen im System erhält.”
Niklas Luhmann: Kommunikation mit Zettelkästen – Ein Erfahrungsbericht. S. 225 1

Das Ziel des Projekts “Niklas Luhmann – Theorie als Passion” ist die Erschließung und Aufbereitung des wissenschaftlichen Nachlasses des Soziologen Niklas Luhmann, der von 1969 bis 1993 an der Universität Bielefeld gelehrt hat. Im Rahmen des Projekts werden Luhmanns Zettelkasten und seine unveröffentlichten Manuskripte digitalisiert und wissenschaftlich editiert, um sie auf einem Online-Portal zu veröffentlichen. Darüber hinaus ist eine Printpublikation der wichtigsten Manuskripte vorgesehen.

Das Projekt läuft von 2015 bis 2030 und wird aus Mitteln der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste finanziert. Projektträger ist das Niklas-Luhmann-Archiv an der Universität Bielefeld.

Die Projektwebsite ist im Aufbau: Luhmann-Archiv

Niklas Luhmann Portrait
Niklas Luhmann (1927-1998)
ist neben Max Weber der berühmteste und wirkmächtigste deutsche Soziologe des 20. Jahrhunderts. Seine in über dreißig Jahren kontinuierlich entwickelte Sozial- und Gesellschaftstheorie ist international herausragend und allenfalls mit den sozialwissenschaftlichen Theorien von Jürgen Habermas, Pierre Bourdieu oder Michel Foucault vergleichbar.

 

90.000 Zettel

Der umfangreiche wissenschaftliche Nachlass Luhmanns, den die Universität Bielefeld im Jahr 2010 erwerben konnte, lässt den Autor und sein Theoriegebäude diesseits seiner publizierten Werke sichtbar werden. Kernstück des Nachlasses und Zentrum der Luhmannschen Theoriearbeit ist der ca. 90.000 Notizzettel umfassenden Zettelkasten. Diese zwischen 1951 und 1996 entstandenen Aufzeichnungen dokumentieren die Theorieentwicklung Luhmanns auf eine einzigartige Weise, so dass man die Sammlung als seine intellektuelle Autobiographie verstehen kann. Darüber hinaus verfügt der Zettelkasten über eine spezifische Ordnungsstruktur, die ihn nicht nur zu der für Luhmann unverzichtbaren Theorieentwicklungs- und Publikationsmaschine werden ließ, sondern auch wissenschaftsgeschichtlich interessant macht.

Foto von Luhmanns Zettelkasten

Der Zettelkasten wird wissenschaftlich erschlossen, in eine editierte, benutzer-
freundliche Datenbank überführt und mit den übrigen Publikationen, die in einer werkgeschichtlichen Edition erschlossen und publiziert werden, vernetzt. Die Forschungsplattform stellt so die Zugänglichkeit dieses singulären wissenschaft-
lichen Nachlasses nicht nur in einer theorieadäquaten, sondern auch zeitgemäßen Form sicher und macht das Material für die weitere Forschung nutzbar.

Die Nachlassedition versteht sich als wissenssoziologische Forschung über die Struktur und Genese einer der letzten „grand theories“ der Soziologie und legt dadurch zugleich die Grundlage für die Entwicklung einer wissenschaftsbasierten infrastrukturellen Dienstleistung, auf welche die interdisziplinäre und zunehmend internationale Forschung zur und mit der Theorie Luhmanns zukünftig zurückgreifen kann.

Das Projektteam

Kooperationspartner

Leitung

Team CCeH

  • Gesamtkoordination: Patrick Sahle
  • Organisation, Datenmodelle, Digitalisierung, QM: Martina Gödel
  • Technische Infrastruktur, Arbeitsumgebung, Präsentation: Sebastian Zimmer
  • Redaktion, Entwicklung: Dana Persch
  • Redaktion, Präsentation: Marie Sauer (bis Juli 2016)

Finanzierung

Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste


1 Luhmann, Niklas. 1981. Kommunikation mit Zettelkästen. Ein Erfahrungsbericht. In: K. Reumann H. Beier, H.M. Keplinger (Hg.), Öffentliche Meinung und sozialer Wandel. Für Elisabeth Noelle-Neumann, S. 222-228. Opladen: Westdeutscher Verlag.

Bildnachweise

Beitragsbild: Alexander Kluge

Weitere Bilder: Universität Bielefeld

LAZARUS

Im Fokus des Projektes LAZARUS steht die exemplarische Aufbereitung, nachhaltige Sicherung und dauerhafte Bereitstellung digitaler Forschung. Der Begriff der “Sammlungen” umfasst dabei nicht nur ausschließlich materiell begründete Sammlungen, sondern in gleicher Weise digitale Sammlungen und Ressourcen, wie sie heute in Lehr- und Forschungsprojekten entstehen.

Drei exemplarische Projekte

Für das Projekt wurden drei exemplarische universitäre Sammlungen ausgewählt. Es handelt es sich (1) um das Meister-Eckhart-Archiv, (2) um das Cologne Digital Sanskrit Lexicon (CDSL) sowie (3) um Paläographie-Online. Allen drei Sammlungen ist gemein, dass die jeweiligen Daten in unterschiedlichen Formaten bereits vorliegen. Während das Meister-Eckhart-Archiv (1) ein physisches Archiv ist, zu dem bislang nur gering strukturierte textliche Beschreibungen vorliegen, besteht das Sanskrit-Lexikon (2) bereits aus digitalen Volltexten mit einem in die Jahre gekommenen Benutzer-Interface, und Paläographie-Online (3) aus einer Sammlung von didaktischen Materialien, die ebenfalls in ihrer Benutzbarkeit überarbeitet werden müssen. In allen drei Fällen geht es darum, wichtige Forschungsressourcen auf den Stand der Zeit zu bringen, um die ihnen zukommende Bedeutung ausschöpfbar zu machen.

Langfristige Bereitstellung über das DCH

Um die dauerhafte Präsentation und Archivierung digitaler Forschungsdaten sicherzustellen ist von der Philosophischen Fakultät das Data Center for the Humanities (DCH) gegründet worden. Auf der Basis einer entsprechenden technischen Infrastruktur werden hier verallgemeinerbare und nachnutzbare Methodiken und Praktiken zur Übernahme digitaler Datenbestände aufgebaut. Diese werden an den Lazarus-Sammlungen entwickelt und erprobt werden, indem diese erschlossen, aufbereitet und zugänglich gemacht sowie langfristig gesichert werden. Die dabei etablierten Routinen werden im Rahmen des explizit überregional zu verstehenden Infrastruktur- und Dienstleistungsangebotes des DCH auch für Sammlungen anderer Einrichtungen in NRW genutzt werden können.

Website des DCH

Projekt 1: Meister-Eckhart-Archiv


Das Meister-Eckhart-Archiv geht auf den Nachlass von Prof. Dr. Josef Koch (1885-1967) zurück, dem Leiter der wissenschaftlichen Gesamtausgabe der lateinischen Werke des spätmittelalterlichen Theologen und Philosophen Meister Eckhart (1260-1328) und Gründer des Thomas-Instituts der Universität zu Köln, dem renommierten Forschungsinstitut zur mittelalterlichen Geistesgeschichte. Das Archiv umfasst Akten, Zeugnisse und Korrespondenzen, die die Entstehung der Gesamtausgabe Meister Eckharts seit den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts bis zum heutigen Tag dokumentieren. Die mehr als tausend unveröffentlichte Dokumente werden derzeit unter der Leitung von Prof. Andreas Speer (Direktor des Thomas-Instituts) digitalisiert, katalogisiert und wissenschaftlich erschlossen.
Ein nicht unwesentlicher Teil des Archivguts wurde bereits katalogisiert und digitalisiert. Die zur Zeit noch als Word-Tabellen vorliegenden Katalogisate und Metadaten des Meister-Eckhart-Archivs werden in ein XML-basiertes Modell überführt. Eine darauf aufbauende Datenbank und Benutzeroberfläche bildet zugleich die Arbeitsumgebung für die weitere Erschließung und die Grundlage für eine online-Präsentation, welche die Funktionalität des Archivs und die Sicht- und Benutzbarkeit seiner Materialien optimiert.

Projekt am Thomas-Institut der Universität zu Köln
Projektleitung: Prof. Andreas Speer
Katalogisierung und Digitalisierung: Dr. Maxime Mauriège
Mitarbeit: Kirsten Stadler

Projekt 2: Cologne Digital Sanskrit Lexicon





Das Cologne Digital Sanskrit Lexicon (CDSL) ist eine lexikalische Datensammlung des Sanskrit. Es enthält die Information von rund 14, teilweise sehr umfangreichen Sanskrit-Wörterbüchern und anderen lexikalischen Ressourcen in digitaler Form und stellt damit die größte digitale Sammlung dieser Art zum Sanskrit dar. Das CDSL ist auf der ganzen Welt eine essentielles Grundlage für die Beschäftigung mit Sanskrittexten in Forschung und Lehre.
Die Grundlagen der digitalen Sammlung wurden bereits vor über 16 Jahren geschaffen, so dass die älteren Daten in nicht mehr zeitgemäßen Formaten vorliegen. Die einzelnen Wörterbücher stellen getrennte Ressourcen dar, die projektspezifische Auszeichnungsformate aufweisen und zum Teil durch eine Webapplikation (www.sanskrit-lexicon.uni-koeln.de) verfügbar sind. Die Form der Bereitstellung spiegelt die Heterogenität des Materials und die gewachsenen Struktur der Sammlung.
Ziel der Aufbereitung dieses lexikalischen Schatzes ist es, das Markup der verschiedenen Ressourcen zu vereinheitlichen und dabei den etablierten Standard der Text Encoding Initiative (TEI) zu verwenden. Von zentraler Bedeutung ist eine wörterbuchübergreifende Suche. Nur diese wird das vollständige Potential dieser einzigartigen Datenbank erschließen können. Durch die Erschließung der Sammlung wird eine Infrastrukturkomponente am DCH entstehen, die die Eingliederung weiterer TEI-ausgezeichneter Wörterbücher vorbereitet.

Neues Portal als ein Ergebnis des LAZARUS-Projekts

Alte Webseite
Die Auszeichnung der verschiedenen Lexika wurde ursprünglich entwickelt und implementiert von:
Thomas Malten, Universität zu Köln, E-Mail: th.malten@uni-koeln.de
Peter Scharf, Brown University
Malcolm D. Hyman, Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin
Jim Funderburk

Projekt 3: Paläographie online


Paläographie online macht seit 2005 ein hilfswissenschaftliches e-Learning-Angebot zur Transkription (www.palaeographie-online.de), das im ganzen deutschsprachigen Raum von verschiedenen Fächern erfolgreich für die universitäre Ausbildung genutzt wird (bisher knapp über 1000 angemeldete Nutzer). Es umfasst im Kern eine chronologisch und thematisch geordnete Serie von Übungen zur Paläographie des römischen Altertums und des abendländischen Mittelalters, die zum einen durch ein illustriertes Glossar, zum anderen durch eine Übersicht von Musteralphabeten und Abkürzungen ergänzt wird.

Im Rahmen des Projektes sollen die Funktionalität und Oberfläche des Programmes verbessert und die technischen Voraussetzungen geschaffen werden, um Paläographie online von einer anspruchsvollen Lern- zu einem forschungsrelevanten handschriftenkundlichen Arbeitsinstrument weiterzuentwickeln.
Das System basiert derzeit auf veralteten PHP-Skripten und Javascript-Funktionen. Eine umfassende Remodellierung, eine Übertragung in ein zeitgemäßes Datenbanksytem, und die Einbettung in eine dauerhafte Server-Infrastruktur ist erforderlich.

Bestehende Webseite
Herausgegeben von:
Prof. Dr. Peter Orth
Dr. Georg Vogeler

Projektteam LAZARUS

– Gesamtprojekt –

Entwicklung, Technische Systeme
Dr. Gioele Barabucci
E-Mail: gioele.barabucci@uni-koeln.de

Datenmodellierung, Entwicklung
Martina Gödel
E-Mail: mgoedel@uni-koeln.de

– Teilprojekte –

Meister-Eckhart-Archiv:
Modellierung Archivdaten, Entwicklung
Peter Dängeli
E-Mail: p.daengeli@uni-koeln.de

Meister-Eckhart-Archiv:
Mitarbeit Installation der Archiv-Software
Bernhard Strecker
E-Mail: streckeb@smail.uni-koeln.de

Cologne Digital Sanskrit Lexicon:
Mitarbeit Transformationsroutinen
Nils Geißler
E-Mail: ngeissl1@uni-koeln.de

Das Projekt LAZARUS wird gefördert vom