Link
https://niklas-luhmann-archiv.de/
Laufzeit
2015–2019 (am CCeH; seitdem Betreuung fortlaufend bis 2030 an der Universität Wuppertal)
projektbeteiligte
Universität Bielefeld, Bergische Universität Wuppertal (seit 2019/20), CCeH (bis 2019), Nordrhein-Westfälische Akadamie der Wissenschaften und Künste. Projektleitung: Prof. Dr. André Kieserling (Universität Bielefeld). Koordination Digital Humanities: Prof. Dr. Patrick Sahle (Bergische Universität Wuppertal). Für weitere Beteiligte, siehe https://niklas-luhmann-archiv.de/projekt/team.
Förderung
Gefördert von der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste.
Beschreibung
Das Ziel des Projekts “Niklas Luhmann: Theorie als Passion” ist die Erschließung und Aufbereitung des wissenschaftlichen Nachlasses des Soziologen Niklas Luhmann, der von 1969 bis 1993 an der Universität Bielefeld gelehrt hat. Im Rahmen des Projekts werden Luhmanns Zettelkasten und seine unveröffentlichten Manuskripte digitalisiert und wissenschaftlich editiert, um sie auf einem Online-Portal zu veröffentlichen. Darüber hinaus ist eine Printpublikation der wichtigsten Manuskripte vorgesehen.
Mit dem Wechsel von Prof. Dr. Patrick Sahle von der Universität zu Köln an die Bergische Universität Wuppertal ist 2019 auch die DH-seitige Betreuung des Projektes dorthin umgezogen. Das Projekt läuft insgesamt von 2015 bis 2030 und wird aus Mitteln der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste finanziert. Projektträger ist das Niklas-Luhmann-Archiv an der Universität Bielefeld.
Der umfangreiche wissenschaftliche Nachlass Luhmanns, den die Universität Bielefeld im Jahr 2010 erwerben konnte, lässt den Autor und sein Theoriegebäude diesseits seiner publizierten Werke sichtbar werden. Kernstück des Nachlasses und Zentrum der Luhmannschen Theoriearbeit ist der ca. 90.000 Notizzettel umfassende Zettelkasten. Diese zwischen 1951 und 1996 entstandenen Aufzeichnungen dokumentieren die Theorieentwicklung Luhmanns auf eine einzigartige Weise, so dass man die Sammlung als seine intellektuelle Autobiographie verstehen kann. Darüber hinaus verfügt der Zettelkasten über eine spezifische Ordnungsstruktur, die ihn nicht nur zu der für Luhmann unverzichtbaren Theorieentwicklungs- und Publikationsmaschine werden ließ, sondern auch wissenschaftsgeschichtlich interessant macht.
Der Zettelkasten wird wissenschaftlich erschlossen, in eine editierte, benutzer-
freundliche Datenbank überführt und mit den übrigen Publikationen, die in einer werkgeschichtlichen Edition erschlossen und publiziert werden, vernetzt. Die Forschungsplattform stellt so die Zugänglichkeit dieses singulären wissenschaft-
lichen Nachlasses nicht nur in einer theorieadäquaten, sondern auch zeitgemäßen Form sicher und macht das Material für die weitere Forschung nutzbar.
Die Nachlassedition versteht sich als wissenssoziologische Forschung über die Struktur und Genese einer der letzten „grand theories“ der Soziologie und legt dadurch zugleich die Grundlage für die Entwicklung einer wissenschaftsbasierten infrastrukturellen Dienstleistung, auf welche die interdisziplinäre und zunehmend internationale Forschung zur und mit der Theorie Luhmanns zukünftig zurückgreifen kann.
Publikationen
Gödel, Martina / Zimmer, Sebastian / Schmidt, Johannes (2018). „Digitale Differenz: Luhmanns Zettelkasten als physisch-historisches Objekt und als vernetzter Navigationsraum.“ In: DHd 2018. Kritik der digitalen Vernunft. Konferenzabstracts. Universität zu Köln, 26. Februar – 2. März 2018. Köln: Universität zu Köln, S. 178–181. DOI: 10.5281/zenodo.4622395.
Für eine Liste an projektrelevanten Publikationen, siehe https://niklas-luhmann-archiv.de/projekt/publikationen.
Bildnachweis
Niklas Luhmann © Universität Bielefeld.