Unlocking the Hidden Value of Seals: New Methodologies for Historical Research in Byzantine Studies

Die Byzantinistik, die sich als geisteswissenschaftliches Fach mit Geschichte und Kultur des christlich geprägten oströmischen Reiches mit der Hauptstadt Konstantinopel (4.-15. Jh.) beschäftigt, ist historisch durch die Zusammenarbeit französischer und deutscher Wissenschaftler geprägt. Während im Vergleich zur klassischen und westlich-mittelalterlichen Welt aus Byzanz nur wenige Urkunden und Briefe überliefert sind, haben sich Siegel, die an den Dokumenten befestigt waren, in großer Zahl erhalten und bergen eine Vielzahl an Informationen.

black and white photography of an ancient byzantine seal

Link

tba [https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/469385434]

Laufzeit

2022–2025

projektbeteiligte

Projektleitung: Prof. Dr. Claudia Sode (Byzantinistik, Universität zu Köln), Dr. Claes Neuefeind (CCeH), Dr. Alessio Sopracasa (CNRS – UMR 8167 Orient et Méditerranée, Paris). CCeH-Mitarbeiter: Jan Bigalke, Benedikte Löbbert, Marcel Schaeben.

Förderung

Gefördert von der DFG und der Agence Nationale de la Recherche (ANR), Frankreich, im Rahmen des ANR-DFG-Förderprogramms für deutsch-französische Forschungsprojekte in den Geisteswissenschaften.

Beschreibung

Während im Vergleich zur klassischen und westlich-mittelalterlichen Welt aus Byzanz nur wenige Urkunden und Briefe überliefert sind, haben sich Siegel, die an den Dokumenten befestigt waren, in großer Zahl erhalten und bergen eine Vielzahl an Informationen. Sie sind jedoch auf verschiedene Sammlungen verstreut, und Standards für ihre Veröffentlichung fehlen. Als historische Quelle werden sie daher nur unzureichend herangezogen. Ziel des Projekts ist es, die digitalen Möglichkeiten der Digital Humanities zu nutzen, um dieses Defizit zu beheben und mit einer Neuausrichtung der byzantinischen Siegelkunde ein besseres Verständnis von Byzanz zu ermöglichen. Kern des Projekts ist die wissenschaftliche Erschließung von vier Sammlungen byzantinischer Bleisiegel (insgesamt ca. 4.000 Stück). In der Kooperation von Kölner Byzantinistik, CCeH und dem Pariser CNRS werden wir einen einheitlichen Kodierungsstandard für digitale Bestände von Siegeln einsetzen (SigiDoc) und diesen im Laufe des Projekts ausgehend von den unterschiedlichen Anforderungen der einzelnen Sammlungen erproben und weiterentwickeln. Mit dem Reflectance Transformation Imaging (RTI) werden wir ein digitales Bildgebungsverfahren zur Anwendung bringen, das die Lesbarkeit, die Analyse und die Darstellung von Siegeln unterstützt. Die einzelnen Sammlungen werden durch das CCeH über ein gemeinsames Portal zugänglich gemacht, welches eine sammlungsübergreifende Suche ermöglicht.

Bildnachweis

Siegel des Nikephoros Kampanarios.