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Laufzeit
2016–2021
projektbeteiligte
Abteilung für Mittelalterliche Geschichte (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn), CCeH. Projektleitung: Prof. Dr. Matthias Becher (Universität Bonn). Konzeption, Koordination, Datenpflege: Dr. Katharina Gahbler (Universität Bonn). CCeH: Prof. Dr. Patrick Sahle, Jonathan Blumtritt, Benjamin Bigalke, Dana Persch, Adalbert Wrona.
Förderung
Gefördert von der DFG.
Beschreibung
Im „Repertorium Saracenorum“ werden Berichte zu sog. Sarazenen aus dem Zeitraum des 7. bis 11. Jahrhunderts in aufbereiteter Form aufgenommen, um den Zugang zu ihnen zu erleichtern und weiterführende Forschungen zu ermöglichen. Um die erhobenen Daten informationstechnologisch auswerten zu können, wurden die Berichte ausgezeichnet und kategorisiert, alle genannten Personen und Orte erfasst. Die umfangreiche Datensammlung geht zurück auf das zwischen 2013–2017 an der Universität Bonn durchgeführte von der DFG geförderte Projekt „Saraceni, Agareni, Mauri, … in lateinisch-christlichen Quellen des 7. bis 11. Jahrhunderts“ unter Leitung von Prof. Dr. Matthias Becher, das von Dr. Katharina Gahbler bearbeitet wurde.
Konkret handelt es sich bei der Plattform um ein Semantic MediaWiki. Die Software unterstützt die Verwaltung, Präsentation und Abfrage von semantisch verbundenen und annotierten Daten und bietet eine vielen NutzerInnen durch Wikipedia vertraute und daher intuitiv benutzbare Oberfläche. Mit der Nachnutzung einer etablierten und weitverbreiteten Software zu Datenpräsentation ist weiterhin die Erwartung verbunden, die Verfügbarkeit der Präsentation möglichst langfristig gewährleisten zu können.
Für die ursprünglich in klassischen Textverarbeitungsformaten erfassten Daten wurden am CCeH in Zusammenarbeit mit BearbeiterInnen aus Bonn ein geeignetes Datenmodell entwickelt und die Informationen entsprechend in ein dokumentiertes XML-Format überführt. Eine Besonderheit des Vorhabens liegt darin, dass die angereicherten Ausgangsdaten durch eine XSLT-Pipeline in ein Wiki-spezifisches Austauschformat transformiert und anschließend in das Semantic MediaWiki importiert werden. Weitere Schwerpunkte der Digital Humanities in dem Projekt bildete die adäquate Abbildung der erfassten Informationen im Datenmodell des Semantic MediaWiki und die Implementierung von Datenvisualisierungen und -übersichten im Wiki.
Aus Digital Humanities-Perspektive stellt das „Sarazenen-Wiki“ ein Test- und Demonstrationsfall dar. Hier ging es darum, Wege aufzuzeigen, wie mit geringen Mitteln bestehende, „typische“ Daten aus den Geschichts-/Geisteswissenschaften in allgemeinere Datenmodelle überführt und mit einer etablierten und wartbaren Arbeits- und Publikationsumgebung präsentiert werden können.
Bildnachweis
Willehalm-Kodex, 2° Ms. poet. et roman. 1, Universitätsbibliothek Kassel, fol. 12r, https://orka.bibliothek.uni-kassel.de/viewer/image/1300457892891/23/.